Bringt Unserm Gott Anbetung - BUGA

Für Freitag, 4. September 2015 hatte die Jugend des ehemaligen Bezirks Brandenburg zur Anbetung Gottes geladen. Mit einem fröhlichen Programm unter dem Motto „Bringt Unserm Gott Anbetung“ hatten sie die Abkürzung der Bundesgartenschau „BUGA“ einmal anders interpretiert. 14 Jugendliche besangen in der Kirche Brandenburg an der Havel, begleitet von Orgel, Klavier, Geige und Blockflöte die Größe Gottes.

Freitagabend, kurz vor halb acht. Die untergehende Sonne steht über der Brandenburger Niederhavel und taucht den Kirchensaal in mildes orange. Im Kirchenschiff herrscht erwartungsvolle Stille. Gedämpft dringen Stimmen hinein, 14 Jugendliche treffen letzte Absprachen. Sie hatten anlässlich der Bundesgartenschau zum Konzert in die Neuapostolische Kirche Brandenburg geladen. Vor ihren Plätzen ist ein Banner gespannt, darauf das Thema des Abends: B-ringt U-nserm G-ott A-nbetung – eine etwas andere Interpretation der Abkürzung BUGA. Bezirksvorsteher Thomas Krack nimmt in seinen Eingangsworten darauf Bezug und fragt: „Wer macht sich eigentlich noch Gedanken, woher alles kommt?“ Das Programm solle darauf eine Antwort geben. Gott habe nach dem Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose einen Garten geschaffen und die Menschen hinein gesetzt. „Fang mal an nachzudenken, was soll das bedeuten, nimm deine Verantwortung wahr, die ich dir gegeben habe“, interpretiert er diese Handlung und ruft auf: „Schau dich um, nimm wahr, was er geschaffen hat.“

„Praise the lord!“, mit diesem Aufruf beginnt der Jugendchor das Programm. Der Lobpreis Gottes dominiert den ersten Teil. Und wie selbstverständlich fehlt auch die Erinnerung an den Internationalen Kirchentag 2014 in München nicht: „Gott ist da“, heißt es überzeugend in „Singt ein Lied von Gott“. Das Programm beinhaltet auch drei Wortbeiträge. Der Sprecher ist vom Publikum nicht zu sehen, er stellt die Frage nach der Wertung von arm und reich. Die Geschichte handelt von einem Sohn wohlhabender Eltern, der das ärmliche Leben der Nachbarskinder ganz gut und bereichernd erlebt, weil sie zum Beispiel die Weite von Feld und Wald zum Spielen nutzen, während er täglich auf dem umzäunten Grundstück spielt. Im Anschluss erklingt unaufgeregt, ja nahezu beiläufig das Klavier. Es transportiert in schlichter Eleganz aber nachdrücklich das Empfinden, dass sich zu Beginn bei dem Gedanken an die Allmacht Gottes eingestellt hatte: „Gott ist gegenwärtig“.

Im zweiten Teil geht es um die Schönheit der Erde, die Größe des Himmels („For the beauty oft he earth“). Besonders eindrucksvoll hat Franz Schubert die Macht und Größe Gottes vertont: „Anbetend deine Macht und Größe“ erklingt vom Jugendchor aus der Deutschen Messe. „Finde Zeit“, heißt es im anschlißenden Beitrag eindrucksvoll. Viele Menschen können das Problem nachvollziehen, keine Zeit zu haben. Launig, rhythmisch, beinahe tänzerisch stellen die Jugendlichen aus dem Alltag bekannte Probleme dar um danach immer wieder aufzufordern: „Finde Zeit! … für deine Seele“, „… für dein Gebet“, „… für den Nächsten“. Und sie geben den Auftrag: „Mach es so wie Jesus tut, ohne Grenzen lieben“. Im der zweiten Wortmeldung geht es um die Frage, wie oft man Gott danken solle. Vielleicht reiche ja einmal im Monat? Oder gar im Jahr? Und wieder hat der Zuhörer die Chance, seinen Gedanken nachzuhängen. Diesmal ist es die Orgel, die Zeit zum Denken gibt. Tino Volland interpretiert „Herr, hier bring ich mein alles“.

Und so geht es weiter im Programm. Nach der Verbindung von Dank und Ernte („Du gibst die Saat“ und „Kleines Senfkorn Hoffnung“) bitten die Jugendlichen „Jesus, bleib in meinem Leben“. Mit „Abend wird es wieder“, „Der Mond ist aufgegangen“ und „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“ geht es auch draußen auf den Abend zu. Der Chor bittet um Gottes Nähe und Beistand in der nahenden Nacht. Und tatsächlich: Wer jetzt aus dem Fenster schaut, sieht den hereingebrochenen Abend. Die Sonne, die anfangs noch so stimmungsvoll herein geschienen hatte, ist längst untergegangen. Nur der Nachglanz am Himmel, die blaue Stunde, erinnert daran, dass sie zwar nicht mehr zu sehen, aber dennoch da ist. Und sie lässt die Hoffnung zu, dass die Schöpfungskraft Gottes am nächsten Morgen im Sonnenaufgang sichtbar wird.

Text/Fotos: jel