Projektchor gibt BUGA-Konzert im Rolandsaal

Mit einem weiteren Chorkonzert in Brandenburg an der Havel setzte die Neuapostolische Kirche am 28. Juni 2015 erneut ein musikalisches Highlight im Rahmen der diesjährigen Bundesgartenschau. War noch im Vormonat die Kirche der ansässigen neuapostolischen Gemeinde Veranstaltungsort zweier Konzerte (wir berichteten), hieß der Leiter des Kirchenbezirks Berlin-Südwest, Thomas Krack, nunmehr rund 200 Zuhörer im Altstädtischen Rathaus der Stadt willkommen.

Der Bezirksvorsteher, gleichzeitig Dirigent des vortragenden Projektchores, führte in das siebzigminütige Konzert ein. Überschrieben mit den Worten “Gott ist da” war es in drei Abschnitte unterteilt. Die Dreieinigkeit Gottes wurde bereits im Programmheft in seinen Elementen Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist unterstrichen. “Das ist das Glaubensbekenntnis, das uns mit allen christlichen Kirchen eint”, sagte der Bezirksvorsteher bevor er zum ersten Vortrag überleitete: “Wie eine Präambel steht die Ehrerbietung Gottes am Anfang, ohne die geht es nicht”. Das Konzert sei in seiner Gänze als ein gesungenes Gebet zu verstehen, erklärte er schließlich.

Wuchtig und bestimmt durchbricht der Gesang der 60 Sänger die andächtige Stille. “Ehre sei dem Vater” von Felix Mendelssohn-Bartholdy steht am Beginn der ersten Teils. Männerchor, Cellogruppe und gemischter Chor wechseln sich in der Folge mit fünf weiteren Vorträgen ab und geben der Überschrift des ersten Abschnitts “Gott Vater – wie ER war im Anfang, jetzt und immerdar” musikalische Gestalt. Das immer wiederkehrende “Gott ist da!” aus “Singt ein Lied von Gott” sticht dabei in besonderer Weise hervor, ist es ja Motto dieses Konzertes. Auch Jörg Golz, Vorsteher der neuapostolischen Gemeinde in der Stadt, und Klaus-Eckhard Fründ, Öffentlichkeitsbeauftragter im Kirchenbezirk, greifen das Motto in ihren anschließenden Wortbeiträgen auf. Gott sei in vielfältiger Weise erlebbar. “Die Natur lobt, ehrt und preist ihren Schöpfer”, sagt Vorsteher Golz. “In all den Gärten unserer Stadt können wir sehen 'Gott ist da'.”

In getragener Weise besingen die Sänger in Teil zwei Leben, Tod und Auferstehung des Sohnes Gottes, Jesus Christus. Doch halten sie nicht nur eine vertonte Rückschau. Dass die Liebe Gottes noch heute Menschen berühren soll, steht im Mittelpunkt des Männerchorvortrages “Ich will von deiner Liebe singen”. Anschließend formuliert der gemischte Chor begleitet vom Klavier die Bitte an Jesus “Lass mich werden wie du” in dem Lied “Herr, mach meine Seele”.

Nach Gott Vater und Gott Sohn steht der Heilige Geist im Mittelpunkt. Wie eine Zusammenfassung der ersten beiden Konzertabschnitte muten die folgenden Vorträge an. Zunächst steht Gott als Schöpfer im Vordergrund (“Ich der Herr von Erd und All”), anschließend werden erneut Gnade (“Sing von der Gnade”) und Liebe Gottes (“Liebe, die du mich zum Bilde”) intoniert. Nachdem der Heilige Geist sowohl vom sechsköpfigen Celloensemble („O du mein Trost“) als auch vom Chor (“Gott wir abwischen alle Tränen”; “Nach Zion, meine Seel”) als Tröster charakterisiert wird, brandet Applaus auf.

“Dieses rhythmische Geräusch hören wir gerne”, bedankt sich Dirigent Krack schmunzelnd für den Beifall, ehe er auf den Schlusstitel eingeht. Das Abendlied “Bleib bei uns, denn es will Abend werden” aus op. 69, Nr. 3 von Joseph Gabriel Rheinberger wird das Programm abrunden. “Dass Gott wirklich da ist, auch in Situationen, in denen es mir nicht gut geht, wird einem manchmal nicht gleich bewusst”, führt er aus. Man könne aber das Wort Abend auch als Synonym für diese Momente verstehen. Gerade dann sei der Wunsch nach Nähe Jesu 'Bleib bei uns, denn es will Abend werden' verständlich und tröstend.

Unter dem Motto „Von Dom zu Dom – das blaue Band der Havel“ lädt seit Samstag, 18. April 2015, die Bundesgartenschau zu einem Besuch entlang der Havel von Brandenburg bis Havelberg ein. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen bis zum 11. Oktober die Orte Brandenburg an der Havel, Premnitz, Rathenow, Amt Rhinow / Stölln und Hansestadt Havelberg. Auch die Neuapostolische Kirche beteiligt sich am offiziellen BUGA-Programm. Nächste Höhepunkte sind ein Musikkindergottesdienst und ein Musikworkshop in der Gemeinde Brandenburg am 12. Juli. Außerdem ist das Oratorium “David – Sänger, König und Poet” am 23. August im Kloster St. Pauli in Brandenburg an der Havel zu hören.

Text und Fotos: JL